April 2014

Ich kann mich bei Eskalationen kontrollieren und steige nicht mit ein.

                                                                                                                                                                   Illustration: Franziska Johanna Schrörs

Das darf doch nicht wahr sein?

Da klebt der Kartoffelbrei direkt über dem Auge. Das ist frech und überraschend, damit hat niemand gerechnet.
Was nun?
Einsteigen, das Kind anbrüllen, was ihm denn eigentlich einfällt, was es sich herausnimmt und überhaupt…
Oder Kartoffelbrei zurückwerfen?
Oder das Kind rausschmeißen?
Mit jeder dieser Reaktionen ließe man sich in eine Eskalationsschleife hineinziehen. Und die Zwangsvorstellung, dass Eltern immer unmittelbar handeln müssten, sitzt dabei im Nacken. Allerdings wirkt die Aktion so überrumpelnd, dass es gut wäre, erst mal über diese Situation nachzudenken.
Sobald ich mich aber hineinziehen lasse, geht mir elterliche Souveränität verloren, ich verlasse möglicherweise meine Elternrolle und nehme eine Rolle wahr, die mir eigentlich nicht behagt. Authentisch bleiben: „Das hat mich verletzt und überrascht, mit so einer Attacke habe ich nicht gerechnet, da muss ich drüber nachdenken, aber ich komme darauf zurück und werde mit dir darüber reden,“ ist eine mögliche Option.


Auch ein Aspekt der neuen Autorität durch Präsenz, wie sie das systemische Elterncoaching präsentiert.